Sonntag, 2. November 2008

Beneath the remains

Jetzt ist er fast weg. Der Palast der Republik a.k.a. Erichs Lampenladen. Die lediglich fünf noch stehenden Erschliessungstürme erinnern an Bilder von einem Nachkriegsszenario.
Da ich fast wieder schmerzfrei laufen kann war ich mit Freunden auf dem Weg zur am Donnerstag neu eröffneten temporären Kunsthalle vom Büro Krischanitz. Auf dem Weg dorthin entdeckte ich zufällig noch das fast fertige Gebäude am Alexanderplatz. Komisch das. Da ist man mal ein paar Monate nicht da und Berlin hat sich mal wieder verändert. Da wird was abgerissen und dort wird was aufgebaut. So trifft mal wieder eine Theorie des Architekten und Stadttheoretiker Kisho Kurokawa, einem der Hauptvertreter der japanischen Metabolisten zu.
Dieser sagte nämlich:"Zerstörung ist gut, da sie Veränderung bedeutet. Es bedeutet, dass etwas Neues erschaffen wird." Architekt eben.
Die Kunsthalle war dann weniger spannend. Gerade bei einem temporäre Gebäude hätte man doch...aber nein, doch nicht auf der Museumsinsel.
Die Debatte um die Kunsthalle hatte ich nicht verfolgt doch eben mal nachgelesen. Demnach waren es die Büros Graft und Krischanitz, die zwei völlig konträre Entwürfe präsentierten. Graft wollten ein Wolke bauen und Krischanitz den White Cube, woraufhin uns Partybürgermeister Wowi weise sprach:"Wer das Geld aufbringt, darf bauen". So geschah es und Krischanitz baute also den White Cube, dessen Oberfläche von verschiedenen Künstlern gestaltet werden soll. Den Anfang macht Gerwald Rockenschaub, der eine Wolke entwarf. Er bezog sich damit auf ein Zitat Wittgensteins, wonach man eine Wolke nicht bauen, wohl aber malen kann, und disst somit Graft. Nicht schlecht.
Das mit der Graft-Wolke verstand ich zuerst nicht bis ich dieses Video sah. Aha. Bei Krischanitz gibt es nichts nicht zu verstehn.
Als musikalische Untermalung beim Bilder angucken gibt es Sepultura mit "Beneath the Remains" vom 89er Album mit dem gleichnamigen Namen. Dieses Album ist von der Entwicklung her zu vergleichen mit "...And Justice for All" von Metallica von 1988. Beide Bands waren damals musikalisch an ihrem Höhepunkt angelangt aber sollten erst ein Album später ihren größten kommerziellen Erfolg feiern. Sepultura mit "Arise" und Metallica mit ihrem Black Album.
Aber das ist mal wieder eine andere Geschichte.


man könnte auf die Bilder klickern und versuchen, sie so zu vergrößern







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