Dienstag, 30. Dezember 2008

Der CCCC im BCC

Hier in Berlin findet ja an diesem Wochenende der Congress des Chaos Computer Clubs (CCCC) statt, wo sich die ganzen Internet-und Computernerds mal aus ihren dunklen Löchern kriechen und sich mal im RL (Real Life) im Berliner Congress Centrum treffen. Da ich die letzten drei Jahre als Dienstleister dabei sein durfte weiss ich so ungefähr, wie es dort zu geht.
Fast hundert Prozent der Teilnehmer sind männlich, davon noch mal 50 Prozent langhaarig und fast alle haben eine Brille. Sie verlegen erstmal ohne Ende Kabel, vernetzen sich dann und lauschen Vorträgen und Workshops bis zur Ermüdung und schlafen teilweise an ihren Plätzen. Ausserdem wird sich ausgetauscht und geschraubt. Es riecht nach extrem verbrauchter Luft(um sich freundlich auszudrücken) und in manchen Ecken nach Gras. Alles in allem eine sehr nerdige Veranstaltung. Gerne würde ich mal teilnehmen aber der Eintritt ist mir es dann doch nicht ganz wert.
Das ganze erzähle ich, weil einige dieser Nerds anscheinend sehr viel Humor haben. So haben sich heute ein paar der Teilnehmer in die Computersysteme des NPD Landesverbands Schleswig-Holsteins, der NPD Südwestpfalz und noch weiteren Seiten eingehackt und haben unter anderem die beiden Bilder da unten gepostet. Mehr Informationen gibts bei Heise online. Weiter so...



Montag, 29. Dezember 2008

Autotune im Spiegel

Ha! Nachdem ich hier schon in den 10 nervigsten Hits 2008 über den Autotune-Effekt gelästert habe und eine treue Leserin die Vermutung anstellte, dass dieser so erfolgreich sei, weil er die schlechte Qualität der Handy-Geräte noch unterstütze, schreibt heute sogar der Spiegel über dieses Phänomen. Und zwar hier über den "Pop-Trend Auto-Tune: Rappen wie ein Roboter".
Nachmacher! Welches Bild poste ich jetzt am besten?


zwei ausser Rand und Band

Neue Arten im Regenwald

Gottseidank! Es werden also durch die Zerstörung des Regenwaldes nicht nur jeden Tag wieder ein paar mehr Tierarten vertrieben und getötet. Neeeein, holde mol! Es werden auch immer mehr neue Arten gesichtet. Und die sind ja fast schöner. Da, schon wieder einer!



Aber eigentlich geht es der Organisation oroverde mit diesem Plakat darum, auf die Zerstörung des Regenwaldes aufmerksam zu machen. Wenn dabei weiter so schöne Poster entstehen, soll ruhig mehr Regenwald zerstört werden. Hier erfährt man unter anderem, dass pro Minute ein Fläche von 30 Fussballfeldern gerodet wird und pro Stunde 3 Tier-und Pflanzenarten unwiderruflich ausgerottet werden.

Sonntag, 28. Dezember 2008

Schön fieses Endzeitszenario

Wer den morbiden Charme von Blade Runner mag, der wird auch das hier gut finden. Schön Regen und Dreck überall und die Sonne kommt nicht mehr in diese Tiefen. Das ganze ist ein schönes Endzeitszenario, das die Zukunft auf einem überfluteten Planeten durchspielt. Auf jeden Fall mal einen Blick auf die Website von Jesse van Dijk werfen. Da gibts noch mehr davon.







Verlassenes London

Vanilla Sky fand ich damals ziemlich gut. Obwohl die ganzen Filmfritzen natürlich jetzt aufschreien werden. "Aber das ist doch nur ein Remake von Alejandro Amenabars Abre los ojos!" Ja, ich weiss. Chill! Hab ich auch gesehen. Fand ich auch gut. Aber Vanilla Sky ist eben erstens ein wenig anders und zweitens muss man nicht alles im Director's Cut und in Originalsprache sehen, um ein guter Mensch zu sein. Auf jeden Fall gibts da so eine Alptraumszene ganz am Anfang, die mir sehr gefallen hat. Und zwar fährt der Hauptprotagonist, gespielt von Tom Cruise, mit seinem Sportwagen morgens aus seiner Garage in ein menschenleeres New York und einen völlig verlassenen Times Square. Das sieht schön und gleichzeitig gespenstisch aus.
Sowas ähnlichs gibts jetzt in real. Und zwar hat ianvisits auf seinem Blog Bilder vom völlig verlassenen London gepostet. Diese hat er am morgens am ersten Weihnachtsfeiertag geschossen als alle vollgefressen und besoffen in ihren Betten lagen. Darunter sind unter anderem Bilder vom Picadilly Circus, wo normal immer Alarm ist.



Freitag, 26. Dezember 2008

"I'm an old broken down peace of meat"

sagt Mickey Rourke in seinem neuesten Film The Wrestler, der im Februar in Deutschland in die Kinos kommt. Bei den Filmfestspielen in Venedig hat er schon gross abgeräumt und ist anscheinend auch ein heisser Kandidat bei den Oscarverleihungen. Aha, ein Wrestlerfilm. Was sich im ersten Moment auch vom Plot her (abgehalfterter Wrestler versucht es nochmal und steigt wieder in den Ring) wie seichtes Ami-Mainstream-Kino anhört ist anscheinend doch mehr als Durchschnitt. Dass diese klassische Loser-/ Kämpfer-/ Stehauf- Geschichte nicht zum ekligen Klischee verkommt ist wahrscheinlich dem Mickey Rourke zu verdanken, dessen Karriere starke Parallelen zu seinem Filmcharakter vorweist. So hat er in den 80ern grosse Erfolge gefeiert, musste dann aber mit Drogen-und Alkoholsucht kämpfen und eigentlich hat ihn keiner mehr auf der Karte gehabt. Dann kam aber das kleine Comeback in Sin City, der Comicverfilmung von Frank Miller, in dem er auch schon einen gebrochenen Charakter spielte, der ständig gegen sich selbst ankämpfen muss. Dazu kommt noch, daß er nach seiner Hollywoodkarriere als Profiboxer aktiv war, deswegen auch ein wenig verbeult rüberkommt und sich auch rein äusserlich für solche Rollen eignet. So wie sich auch der Herr Benicio del Torro dafür eignen würde, der ja auch immer die kaputten Typen spielt. Hört sich auf jeden Fall gut an. Muss ich mir auf jeden Fall anschauen.


Kleiner Nachtrag: Mickey Rourkes Nase war fünfmal gebrochen und sein Wangenknochen zertrümmert und um zu verhindern, daß ihn seine Frau verlässt hat er sich seinen kleinen Finger abgeschnitten. Der wurde dann aber wieder angenäht.
"I am an old broken down peace of meat."

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Die 10 nervigsten Hits 2008

  • U-Bahnfahren kann stressen. Die schlimmsten Sachen, die einem passieren können sind, verwahrloste Menschen, die einen anschnorren oder sich genau Dich als Sitznachbar auswählen,
  • dönneressende Menschen oder Raucher, die noch schnell reinspringen und ihren letzten Zug noch mit dir teilen und ein Phänomen der Neuzeit:
  • Handymusikhörende, junge Menschen, die Dich an ihrer "Musik" teilhaben lassen.
Die gibts übrigens auch im Bus. Und an der Bushaltestelle und und und...
Eher unfreiwillig lernt man hier die neusten Hits der Schulhöfe kennen. Weil ich so nett bin, hab ich hier mal die 10 nervigsten Hits des Jahres zusammengestellt. Natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Die wirklich, wirklich schlechten Hits vergisst man ja gottseidank wieder oder lernt sie nicht näher kennen. Aber folgende 10 Smasher haben mich des öfteren überlegen lassen, ob ich aussteigen und die nächste Bahn nehmen sollte. Obwohl, einige hab ich direkt lieb gewonnen. Das ist wohl so wie wenn alte Menschen über ihre Krankheiten reden wie alte Weggefährten, die man nicht mehr los wird. Oder so ähnlich.

No 1.
Out here grindin von DJ Khaled
Dieser arabischstämmige US-Amerikaner zieht Pyjama-ähnliche Joggingkleidung an und verhält sich auch sonst wie ein billiger rumänischer Autoschieber Gebrauchtwagenverkäufer. In allen, und damit meine ich ALLEN Songs, schreit er in den ersten Takten: DJ Khaled - We the Best - We do it for the streets und dann noch stay hood stay real... der ganze Käse eben. Getoppt wird dieser Song noch von Nervbacke Akon, der in einer bald folgenden Serie Die 100 nervigsten Songs des Jahrtausends vertreten sein wird.
Unvergessen auch das Video, in dem Herr Khaled einem stark irritiert wirkenden und peinlich berührten Kanye West, seine Hitsingle vorspielt und vor ihm rumhampelt wie ein billiger rumänischer Autoschieber Gebrauchtwagenverkäufer.


No 2.
A Milli von Lil' Wayne
Über Lil' Wayne, über den ich dieses Jahr schon mal hier schrieb, müssen nicht mehr viel Worte verloren werden. Der selbsternannte Best Rapper Alive brachte 2008 mal eben ein Album und geschätzte 10 Mixtapes raus. Dass da nicht nur Perlen zu finden sind, versteht sich von selbst. Aber dieser Hit, von dem es übrigens von jedem Rapper mit oder ohne Namen inzwischen einen Remix gibt, ist schon eigenartig. Erscheint er erst so massenuntauglich wie nur etwas, frisst er sich erst in die Gehörgänge und dann direkt ins Gehirn und zerstört dieses dann langsam. Fand ich erst schlecht, dann gut, dann grausam.



No.3
So what von Pink
Diese freche und ach so wilde Nervnudel ist Bürokaufmann- und Bankangestelltenpunk. Selbst von Toten Hosen Fans belächtelt. Trotzdem denkt sie, sie kann dieses extrem geposte Image ganz Amerika und dem Rest der Welt verkaufen. Ja, und das schafft sie auch. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Oder vielleicht doch. Wo steckte Anastacia eigentlich 2008 ?



No. 4
All summer long von Kid Rock
Man nehme einen uralten Gassenhauer aus den 70ern, macht ein bisschen Plastikschlagzeug drunter, schreibt ein paar nichtssagende Zeilen, nimmt einen Volldepp aus den Südstaaten, hängt diesem ein paar Plastikketten um und lässt noch ein paar leichtbekleidete Damen im Video tanzen. Ach ja, und natürlich muss man dem Lied noch einen anderen Namen geben. Die Welt ist so einfach. Leider...



No. 5
Freiheit von Curse
So, der erste Deutsche. Einen beachtlichen fünften Platz für Curse mit Freiheit. Pathetisch mit Worthülsen um sich zu werfen und angestrengt in die Kamera zu schauen ist das eine. Aber doch nicht Westernhagen samplen. Ich dachte, man hätte aus seinen Fehlern gelernt. Nein. Dass Herr Westernhagen dann auch noch ein bisschen im Video mithampeln muss, versteht sich von selbst. Dass Herr Curse auch mit Silbermond Musik macht, ist dann nicht mehr so schwer zu verstehen. Was macht eigentlich Hartmut Engler?


Leider denkt seine Plattenfirma, dass es blöd ist wenn man hier das Originalvideo dieses Künstlers verbreitet, womit sie genau genommen Recht hat.

No 6.
Womanizer von Britney Spears
Wie man mit so einem Lied so ein Comeback starten kann, wird mir für immer rätselhaft bleiben. Aber der Erfolg gibt ihr Recht. Hahaha Da ich ja schon mal hier über dieses Stück geschrieben habe, bleibt mir nur noch, darauf hinzuweisen, dass Lily Allen in ihrer langweiligen Art diesen Song gecovert hat und es auch nicht schaffte, ihn in irgendeiner Weise zu verbessern. Wie schon Eddie van Halen sagte:"Scheisse kann man nicht polieren." Weise gesprochen.



No 7.
Arab Money von Busta Rhymes(feat. Ron Browz)
Als ich in einem Podcast dieses Lied zum ersten Mal hörte, musste ich wirklich lachen. Dieses haliduliliwasweissich ist lustig und verdammt nervig. Dass auch der gute Herr Rhymes das lustig findet, kann man im Video dazu sehen. Dass dieses Lied auch ein paar negative Schlagzeilen machte, hat vielleicht nicht jeder mitbekommen. Es gab massenweise Proteste gläubiger Muslime, die in diesem Lied ein Verunglimpfung ihrer Religion sahen. Vielleicht hätte es sie gar nicht so gestört wenn es nicht so nervig wäre. Man weiss es nicht. Inshalla!



No 8.
The Unforgiven von Stefanie Heinzmann
Wer? Heinzmann? Falsch verbunden? Nein. Alles Richtig. Bitte! Gebt der Frau einen Künstlernamen oder ist das in der Schweiz nicht möglich? Ich muss immer an Ketchup denken wenn ich Heinzmann höre. Wie auch immer. Dass man ein Lied so zerstören kann war mir bislang nicht klar. Es ist so nervig, dass man es problemlos in die Folter-Playlist von Guantanamo einschmuggeln könnte und keiner würde es merken. Eindeutig ein Fall für Amnesty International.



No 9.
Apologize von Timbaland und One Republic
Das schlimme an Timbaland ist ja, dass er einst mit Missy Elliot die Überbeats produzierte und dann wahrscheinlich geblendet von Geld und Ruhm zum langweiligen Popproduzenten wurde. Konnte man das anfangs, als er plötzlich Nelly Furtado zerstörte, noch verdrängen, verspürte er anscheinend dieses Jahr den Drang, die Menschheit nerven zu wollen. Hat er geschafft. Dieses Lied funktioniert ein bisschen wie eine böse Grippe. Es macht sehr, sehr müde und hält den Kranken dann doch grausam die ganze Nacht wach. Vielleicht so ein bisschen wie Tyler Durdon in Fightclub. Oder wie wenn man im Sumpf versinkt aber man grad noch die Nase rausstrecken kann. Ein langsamer Tod. Ich weiss, es ist nur ein Lied.




No 10.
Got Money von Lil Wayne & T-Pain
Was? Schon wieder der Lil' Wayne? Diesmal mit dem neuen Akon. Dieser heisst jetzt aber T-Pain, hat einen Zylinder, sieht aus wie durchgehend auf Speed und allen anderen Drogen dieser Welt und singt ausschliesslich mit dem Effekt des Jahres. Autotune. Mit diesem Autotune wird die Stimme so moduliert, dass endlich auch die Rapper singen können. Hört sich dann zwar wie Roboterhund an aber den Menschen scheint es zu gefallen. Für 2009 wünsche ich mir ein Autotune-Verbot, sonst... Ja was sonst?




So, das waren die 10 nervigsten Hits des Jahres 2008. Natürlich: No offense! Wenn irgend jemand noch eine Ergänzung haben sollte oder sich irgendwie auf den Schlips getreten fühlt, dann ab damit in die Kommentare. Das gilt natürlich nicht für die Künstler, da der Rechtsweg ausgeschlossen ist aber das kennt man ja vom ZDF und von Kreuzworträtselheften.

Berlin 2000

Als ich anfang dieses Jahrtausends vom deutschen Staat gezwungen wurde, einen Ersatzdienst, auch als Zivildienst bezeichnet, abzuleisten, hatte ich grosses Glück nicht wie andere Freunde diese Zeit auf einer Krebsstation oder in der Wäscherei einer Klinik zu verbringen. Nein, durch das Glück, auf einerParty einer meiner besten Freunde, Herrn Flipperkönig Oli Fantastico, eine sehr nette Dame kennen lernen zu dürfen, verschlug es mich nicht wie anfangs angedacht nach Freiburg sondern nach Berlin. In einen Kinderladen. Nein, wie ich anfangs als Wessi dachte, werden dort keine kleinen Menschen veräussert, sondern erzogen oder so...
Wie auch immer. Worauf ich eigentlich hinaus will ist, dass diese Zeit eine so schöne und intensive Phase meines Lebens war, die ich nicht für 1000 Taler verkaufen würde. Gestern bin ich zufällig auf ein Lied gestossen, dass diese Zeit für mich so stark repräsentiert, dass mir ein geschätzter 5000 Terrabyte Ordner im Hirn aufgegangen ist und ich melancholisch wurde. Ich erinnere mich an Situationen als die Sonne schien, ich so also Zivildienstleistender so kochend und denkend in der Küche vor mich hinköchelte und immer wieder mal wieder die ein oder andere Erzieherin in die Küche reinkam und noch einen Apfelsaft oder ein paar Kekse holte. Oft kam dann dieses sehr spezielle Lied, das für sehr viele junge Menschen damals exakt ihr Lebensgefühl beschrieb. Das muss man sich mal vorstellen. Nette, junge Erzieherinnen kommen zum 20jährigen Zivi in die Küche rein, hören dieses Stück Musik aus dem Radio und tanzen und strahlen und fragen, ob man am Abend noch Zeit für ein Bierchen hat. Ich gebe ihnen Essen und mache dann den Abwasch. Hahaha
Weitere Anspieltipps für diesen Sommer:
Irgendwas von Tom Liwa: z.B. " Für die linke Spur zu langsam, für die rechte Spur zu schnell"
Das hab ich leider nicht auf youtube gefunden aber ditte hier is och jut
und das hat auch so gepasst:
Paula: Als es passierte
und weswegen ich den ganzen Kram schreibe:
Zweiraumwohnung mit "Es geschah in einem Garten" und ab dafür



Hier noch die Entstehungsgeschichte dieses Liedes, die ich auch ein bisschen miterleben durfte, als plötzlich Fritz dauernd das Lied spielte und im Intimes in Friedrichshain(Kino) alle mitgesungen haben und und und...

Sonntag, 21. Dezember 2008

The Recession

Als dann unsere Mitbewohnerin Sarah auch ihren Job verloren hatte und einer der grössten und bekanntesten Recruitment Agencies für Architektur in Grossbritannien auf Bewerbungen schon vorgefertigte Emails rausschickte, dass man sich doch bitte etwas anderes überlegen soll, da der Markt für Architekten at the ass ist, war das nur der letzte Tropfen.
London erlebt gerade die stärkste Krise seit über (Wert bitte selber einsetzen, da die Zahl in diesem Moment schon wieder höher sein könnte) Jahren und so ist es nicht verwunderlich, dass jeder, dem es irgendwie möglich ist, jetzt die Stadt verlässt. Dementsprechend schwer war es auch, unser Zimmer los zu werden. Der Markt für Wohnungen ist für Wohnungssuchende gerade so gut wie er seit Jahren nicht mehr war und das nicht nur im teureren Wohnsegment, in dem noch bis vor kurzem die Banker wohnten (inzwischen im Zelt im Vorstadtslum mit ihren drogenabhängigen, kriminellen Kindern). London war eben schon immer eine Stadt, in die die Menschen vor allem der Arbeit wegen hingezogen waren. Da diese nicht mehr in dem Ausmaß vorhanden ist wie einst, sehen viele vor allem junge Menschen keinen Grund mehr, länger zu bleiben. Mal abgesehen davon, dass dies ohne Job auch so gut wie unmöglich ist, da man mit dem Geld, dass man in London für ein nicht verschimmeltes kleines Zimmer in einer 9er WG zahlt, mal eben zwei Monate in einer 60 m² Wohnung in Berlin leben kann.
Aber es gibt wohl doch noch Menschen, die nicht so zu leiden haben unter The Recession. So erzählte mir unser Ex-Mitbewohner Matteo, der in einem Hotel in Soho arbeitet, dass die Zimmerpreise bei ihnen bis 4000 Pfund pro Nacht betragen und sie auf Monate im Voraus ausgebucht sind. Angesichts des Werteverfalls des Pfundes kann man sich das als Festländer mit Euro in der Tasche ja eigentlich auch fast wieder leisten, da das Pfund nur noch 1,07 Euro wert ist. Vor wenigen Monaten war es noch 1,26 wert. Eigentlich fast ein Grund, nochmal schnell nach London zu fahren und ein bisschen in Chelsea zu shoppen.

Ich nehme mal diesen Eintrag als Anlass, auf einen Blog hinzuweisen, der ausnahmslos Börsianer zeigt, die die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Einfach auf das Bild klicken...

Samstag, 20. Dezember 2008

Streetart crossen

Als plötzlich alle Menschen anfingen, Bahnrad oder Singlespeed zu fahren fand ich das anfangs gut. Dann fühlte ich mich ein wenig genervt. Leute, die nie Rad gefahren sind, kaufen sich bunte Räder und können noch nicht mal ihren Reifen flicken. Leute fahren mit Bahnrädern und können nicht richtig damit bremsen. Ich bin im Fahrradladen meines Vertrauens und plötzlich kommt ein bleichgesichtiger emoröhrenjeanstragenderhipster rein und fragt:"Ey, habt ihr auch so Bahnräder?" *roll* Trittbrettfahrer! Nächstes Jahr spielen sie wahrscheinlich JoJo und treffen sich in JoJo-Bars. Ich habe im Ryanair-Magazin gelesen, dass in London jetzt Knitting (Omi nannte es Stricken) total hip ist.
Eigentlich wäre das alles ein Grund, mir hinten wieder einen 9er Kranz Shimanoblätter ranzubauen und einen Klappständer. Aber nein. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich Ausverkauf nicht ausstehen kann. So wie die All City Crew in dem Video unten, die mal janz dreist einen OBEY auf der Art Basel crossen. Alle sprechen von Street-Art. Die Brangelinas und die Madonnas und wahrscheinlich hat auch der Herr Öttinger schon einen Banksy zuhause. Genug damit.


www.architekturschwaller.de

Nach einem oder zwei Semestern Architekturstudium war mir klar, dass es nicht reichen wird, am Ende des Semesters gut ausgearbeitete Entwürfe, schicke Pläne und tolle Modelle zu präsentieren. Nein, man muss auch noch was kluges erzählen und ein paar Architekturwörter sporten.
"Unser Gebäude soll wie eine 24 Stunden arbeitende Herzklappe in der Mitte der Stadt funktionieren. "
"Der Gebäuderiegel nutzt den Synergieeffekt von... " usw.
Da hatte ich mal die Idee, eine Seite zu bauen, die da www.Architekturschwaller.de heissen sollte und auf der man einfach nur den Namen seines Gebäudes, die Nutzung und eine paar andere Eckdaten eingibt und schwuppdiwupp einen schönen Architekturtext ausgespuckt bekommt. Hab ich leider nie gemacht. Wenn ich das gemacht hätte und nur jeder zehnte Architekturstudent eine Nutzergebühr bezahlt hätte, um mal schnell noch eine Stunde vor der Präsentation einen klugen Text zu bekommen, wäre ich jetzt wahrscheinlich reich. Steinreich. Ich hätte mir einen grossen Geldspeicher gebaut und würde...
Was ich eigentlich erzählen wollte ist, daß es auf diesem Blog jetzt so was ähnliches gibt. Also eine Sammlung mit den schönsten und fiesesten Designphrasen. Ich musste stark schmunzeln.
Meine liebsten Phrasen waren immer:
"Das ist ja schon ganz gut, aber..." oder
"Das ist doch das, was ich vorhin schon die ganze Zeit gesagt habe." (Natürlich hab ich nichts dergleichen gesagt)
Das lustigste, was mal eine Professorin sagte, die keinen Plan hatte aber mal was sagen wollte war:"Also ich sehe da Streifen." Ja genau, Streifen.
Und das lustigste, was ein Bauherr mal zu einem Kumpel sagte, war:"Wat sacht man denn zu sowat? Durchjefallen. Durchjefallen."
Also auf diese Sammlung solltewirklich jeder "Kreative" mal draufschauen. Da kann man noch was lernen.

Rocky in meinem Kinderzimmer

Wie der ein oder andere vielleicht schon bemerkt hat, gibts ab jetzt Musik auf diesem Blog. Toll! Und wieso? Weil es möglich ist. hahaha
Mich nervt das ja unwahrscheinlich wenn ich auf eine Website gehe und da springt mich dann Musik an aber das ist ja hier anders da die Musik, die ich auswähle ausnahmslos toll ist. Ausnahmslos.
Was zur Zeit läuft ist John Cafferty mit "Hearts on Fire" vom 85er Rocky Soundtrack. Das habe ich früher beim Lego-Spielen mit meinem Bruder im Kinderzimmer gehört und das alleine sollte als Rechtfertigung ausreichen.
Anscheinend ist zum letzten Rocky-Film, den ich leider noch nicht gesehen habe, ein Best of Rocky Soundtrack erschienen mit überarbeiteten Versionen der Songs. Diesen Tonträger werde ich mir auf keinen Fall saugen kaufen. Ich lass mir doch nicht von ein paar geldgeilen Plattenfirmenärschen meine Erinnerungen zerstören lassen. Nicht mit mir.
lalalahearts on fireeee lalalalallaträller...



leider hat ja Holyfield (USA) mit seinen 46 Jahren heute gegen den 2,13 grossen Valuev (UDSSR äh Russland) doch nicht rockymässig den Weltmeistertitel geholt.

Netbook - Hype

Die De-bug meinte,dass die meisten Leute den Netbook-Hype verschlafen hätten. In Deutschland vielleicht. In England war dieser Hype allgegenwärtig. Überall Werbung und Sonderangebote. Das hängt bestimmt damit zusammen, dass die Gebühren für mobile Internetnutzung viel günstiger sind. Und so ist es für viele Menschen jetzt schon völlig normal, unterwegs auf dem iPhone oder dem Blackberry Fantastico mal eben Mails zu checken oder sich die Fussballergebnisse durchzulesen. Leider ist das bislang in Deutschland nicht möglich.
Kurz bevor wir London verliessen hat der Hype auch bei uns im Haus Einzug gehalten. Denn unsere Mitbewohnerin Ingrid hat sich ein Netbook gekauft. 220 Pfund hat das gekostet, mit etwas weniger Speicher gab es das allerdings schon für 175 Pfund. Das Ding ist jetzt nicht super verarbeitet und macht nicht einen besonders wertigen Eindruck. Ein bisschen dünnes Plastik und schon sehr leicht, was eben auch der Vorteil ist. Man kann das Ding in der Handtasche (nein, ich habe keine Handtasche) mitnehmen und kann so z.B. in die Bibliothek gehen und mal was schreiben, ein bisschen Mailen usw., denn für mehr als Textverarbeitung und Mailverkehr ist das kleine auch nicht vorgesehen. Obwohl es in Ingrids Version 120 GB hat. Noch dazu läuft als Betriebssystem Linux.
Netbooks sind übrigens nicht zu verwechseln mit Subnotebooks, die zwar ähnlich klein sind aber weitere Features wie mehr Ram, mehr Speicher und DVD-Laufwerk haben und sich von normalen Notebooks bis auf die Grösse nicht unterscheiden.

Freitag, 19. Dezember 2008

Freddie Mercury und ich

Da ich ja früher riesiger Queen-Fan war und ihre Musik immer noch sehr schätze (natürlich nur das Material, was vor Mercurys Tod veröffentlicht wurde), hab ich es mir nicht entgehen lassen, mir mal sein Haus anzuschauen. Natürlich nur von aussen. Alles was wir dann dort vorfanden, war eine grosse Mauer mit einer grünen bekritzelten Tür. Das hatte ich mir ja als kleiner Bub dann doch etwas ander vorgestellt. Trotzdem hab ich es mir nicht nehmen lassen, ein Fanfoto von mir machen zu lassen. Das poste ich jetzt aber nicht. Jetzt gibt es natürlich tausende von Videos, die man dazu noch posten könnte. Die meisten sind ja eh bekannt. Aber das Video hier muss man gesehen haben. Wie der Herr Mercury da beim Live-Aid auf die Bühne kommt und die Masse gleich im Griff hattet. Eine verdammte Rampensau. Grossartig.



Wingsuit Base Jumping

Das hier ist unglaublich.


Donnerstag, 18. Dezember 2008

Kein Kommentar

Die Sache mit dem schlechten Essen in England hat sich übrigens bewahrheitet.







Systeme

Als das Fräulein S. und ich vor ein paar Tagen in die U-Bahn Tube sind, sprachen wir über das Londoner Verkehrssystem. Wir kamen also in die U-Bahn Tube und sagten so:"blablabla systeme blablabla system blabla systeme"
Von aussen sah das bestimmt lustig aus. Da kommen die Deutschen in die Underground Tube und reden nur über Systeme. Die Deutschen... so sind sie halt

Cold War Modern

Wie schon angekündigt, war ich auf der Cold War Modern Ausstellung im Victoria & Albert Museum in London. Schön wars. Die meisten Sachen hab ich zwar schon mal gesehen aber was ich dann doch immer wieder begeistert, sind Originalpläne von Architektur-und Designkrams. Ausserdem hab ich erfahren, dass bei der Planung vom Berliner Fernsehturm sogar die Kleidungen für die Angestellten des Restaurants mitentworfen wurden. Nicht schlecht. Ich hab mal mit meinem Mobiltelefon ein paar schlechte Bilder gemacht.








Das da sind die Kostüme designt von Gera Lernitz


und das ein Plan für den Nakagin Capsule Tower von Kisho Kurokawa.
War ein Original. Würde ich mich drüber freuen. So als Weihnachtsgeschenk...

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Spinnentier

In den letzten Tagen in London haben wir natürlich noch mal versucht, so viel wie möglich mit zu nehmen, was leider etwas schwierig war, da wir beide krank wurden und noch dazu jede Menge Orga-Kram zu erledigen hatten. Trotzdem haben wir es noch mal auf den Borrough-Market geschafft. Nur leider viel zu spät. Denn wir waren mal wieder zu spät wie schon so oft. Das öffentliche Verkehrssystem ist stark verbesserungswürdig und man kann sich eigentlich weder auf Abfahrtszeiten oder Fahrtdauer verlassen, geschweige denn von dem tatsächlichen Erscheinen des Verkehrsmittels. So sind wir also gefrustet schnell noch mal ein kleines Stückchen an der Themse entlang gelaufen, um dann auf einen Kaffee schnell noch mal in die Tate zu huschen.

Spider
riesiges Spinnentier

Waterloo Station London

Waterloo Station_2

Ich nehme mal dieses Bild, das ich in der Waterloo Station gemacht habe,zum Anlass, das Abba-Video von ihrem Hit Waterloo zu posten. Wie man mit diesen Frisen und Klamotten so erfolgreich sein konnte, würde ich gerne mal wissen.

Sausage Roll

Letztens hörte ich im englischen TV jemanden sagen: " Oh my God, this is the biggest invention sinced sliced bread." Eine schöne Redewendung wie ich finde. Was tatsächlich eine der grössten Erfindungen der Menschheit ist, ist das Würstchen im Brötchen. Was es in Deutschland auf jedem Event von Kindergartensommerfest bis zur Gartenbaumesse gibt, ist keine deutsche Erfindung. Hier wurde ja schon mal auf das argentinische Choripan hingewiesen und hier auf den chilenischen Completo und als ich in Amsterdam studierte war eine Frikandel auch immer ein schöner Snack zwischendurch. Dieser Wurstverschnitt konnte seine Herstellung aus Separatorenfleisch nicht verbergen und man bekam diesen kleinen Traum bei FEBO - direkt aus der Wand aus kleinen beleuchteten und beheizten Schubladen. 1 Euro rein, 1 Frikandel raus. Dabei musste man immer ein bisschen vorher beobachten, welche Schublade oft benutzt wird, denn da gab es die wärmste Wurst. Hier in England durft ich vor ein paar Tagen eine Sausage Roll testen. Leckeres matschiges zartes Würstchen in knatschigem Teig. Sehr lecker. Und ist genau seinen Preis von 45 Pence wert. Enjoy!






FEBO - Essen aus der Wand

eigentlich wollte ich ja noch ein Bild von Original Chinese Kebap Sticks posten aber das Verbindungskabel zum Mobiltelefon ist schon verpackt

Die Royal Mail

Ich habe zu der Zeit als ich noch versuchen musste, Latein zu lernen, nie verstanden, wieso die Post Post heisst, da Post im lateinischen Nach heisst. Im weiteren Leben hab ich das dann verstanden.
Hier in England wird gerade diskutiert, ob die Royal Mail privatisiert werden soll. Vielleicht brächte dieser Schritt ja Verbesserungen mit sich. Denn zur Zeit sieht es so aus. Man geht zu einer kleinen, völlig überfüllten Post und gibt sein Päckchen auf. Dieses wird gewogen und der Postbeamte teilt dem Kunden dann einen horrenden Preis mit, den er bitteschön zahlen soll. Dabei muss der Kunde dem Beamten stark vertrauen, da er selbst nicht das Gewicht sehen kann, da die 100 Jahre alte Analogwaage ihm die Rückseite zuwendet. Pesch halt. Wenn der Kunde das Geld bezahlt hat, wird er gebeten, das teuerste Paket der Welt doch bitte in die Ecke zu stellen, die unten abgebildet ist. Na vielen Dank, dass Euch der Kunde dann doch soviel Wert ist.
Die DHL möchte diese Royal Mail eventuell kaufen. Ob das dann alles besser wird, weiss nur Gott.

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Keiner soll unter Schmerzen leiden

Ich hatte schon mal über billige Medikamente in England geschrieben. Glaube ich zumindest. Aber egal. Ich muss es nochmal sagen. Hier in England muss wirklich niemand Kopfschmerzen haben.
Gut, dass man nur zwei Packungen Schmerzmittel mitnehmen darf, ist jetzt keine wirkliche Beschränkung.






und Oasis machen jetzt anscheinend in Medikamente

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Erik, Dieter, Victoria, Albert und Jonathan

Das Internet ist das perfekt Medium, um vom hunderstel ins tausendstel zu kommen (Applaus brandet auf). Und ich bin wie geschaffen dafür, diese Erfahrung jeden Tag wieder zu machen. Manchmal, nein sogar oft erfährt man dann Dinge, die mir das Gefühl geben, etwas schönes gefunden zu haben. So ein bisschen wie Schnitzeljagd oder Schatzsuchen. Wenn ich dann was gefunden habe, stecke ich es in meine digitale Schatztruhe und verwahre es dort sicher, so dass ich es immer wieder rausholen kann, um mich wieder und wieder daran zu erfreuen. Dabei ist es ja angeblich vorbei mit Speichern, sondern es wird nur noch verteilt. Aber das ist eine andere Geschichte.
Eigentlich wollte ich nur erzählen, dass ich heute auf dem Spiekerblog von Erik Spiekermann, dem sympathischen Typokönig (neben Herrn Sagmeister), einen Eintrag über Dieter Rams las, dessen Entwürfe zur Zeit im Rahmen der Ausstellung "Cold War Modern" im Victoria and Albert Museum in London gezeigt werden, die ich unbedingt noch besuchen muss.
Dieser Dieter Rams war von 1955 bis 1995 Chefdesigner bei der Firma Braun und war unter anderem für die ganzen bekannten Musikanlagen- und Plattenspielerndesigns verantwortlich. In einem früheren Eintrag wies Spiekermann auf die verblüffende Ähnlichkeit zwischen diesen 40 Jahre alten Musikanlagen der Firma Braun und der heutigen allseits bekannten Formensprache der Firma Apple hin und postet ein paar Bilder. Und tatsächlich gibt es haufenweise verblüffende Ähnlichkeiten. Bei meiner weiteren Recherche bin ich auf noch mehr Bilder gestossen und habe die mal hier gepostet. Der heutige Chefdesigner von Apple, Jonathan Ive, der seinen grossen Durchbruch mit den bunten iMacs hatte, gibt auch Herrn Riems als Einfluss an und so sind diese Ähnlichkeiten auch nicht als Klau, sondern eher als Reminiszens zu verstehen, was ich persönlich klasse finde. Denn irgendwie sagt das ja auch, dass es für die meisten Dinge sowas wie DAS Design gibt. Also eine Formensprache, die sich völlig logisch aus einer Anforderung an ein Produkt heraus ergibt.
Also wie z.B. beim Vergleich vom tragbaren Radio und dem Macbook Pro. Beide Dinge sind transportabel und sollten deshalb keine scharfen Ecken besitzen. Beide sind ein- und aufklappbar, da sonst Teile zu schaden kommen könnten. Beide verwenden Aluminium, da so die Wärme gut nach aussen abgegeben werden kann usw.. Das könnte man auch so interpretieren, dass sich Sachen eben dann gut anfühlen, wenn sie keine Missverständnisse aufkommen lassen, um was es geht. Kommunikation eben. Wie immer.




tragbares Radio von Braun

Apple MacBook Pro


Braun Lautsprecher und Apple Bildschirm


Braun Radio und Apple iPod + Braun Taschenrechner und Apple iPhone


Mann, was suchen den schon wieder die Monsis hier?

I am so sorry!

Am Anfang unseres Englandaufenthaltes merkte ich ziemlich schnell, dass der Engländer sich gern entschuldigt und auch sonst gerne höflich ist. Ein sorry hier, ein sorry da. Hier noch ein "I appreciate that" usw.
Da die Engländer höflicher sind könnte man denken, dass auch weniger gedrängelt und gerempelt wird. Dem ist aber nicht so. Überall wird man geknufft und weggeschoben. ABER es wird sich sofort entschuldigt.
Dass genau das ihre Strategie ist, ist mir dann später von einer jungen Dame erklärt worden. Diese sagte:"Weisst du Diego, die machen das einfach umgekehrt. Bei uns in Deutschland sagt man 'Entschuldigung' und versucht dann an jemandem vorbeizukommen und wird nicht vorbeigelassen und hier in England schubst man einfach jemanden zur Seite und sagt dann höflich mit einem Lächeln 'Oh, Sorry' "
Clever, der Brite.

heymäwoajaduä!

London ist manchmal ganz schön komisch. Draussen ist es bitterkalt und Suse und ich vermeiden es, raus zu gehen. Und wenn doch, dann nur in unseren Hightech-Outdoor-Jacken, so dass bestimmt alle Engländer sich zuraunen:"Da schau mal! Die verweichlichten Deutschen! Ha!"
Verweichlicht ist man nämlich nicht in England. Denn man sieht immer noch reichlich Menschen in kurzen Hosen oder T-Shirts draussen rumspazieren. Und das sogar, wenn sie nicht besoffen sind. Sie machen das, um zu zeigen, dass sie harte Brocken sind und keine Weicheier wie wir. Suse hat mir erzählt, dass sie in Neuseeland im Winter auch gerne in FlipFlops einkaufen gehen. Das ist so eine Eigenart aller Antipodians. Antiwas? Ja, Antipodians. Das kommt aus dem Griechischen und heisst Gegenfüssler. Genau, Anti = gegen und podos = der Fuss. Gemeint sind damit Neuseeländer, Australier und Südafrikaner, die ja auf der anderen Seite der Welt stehen und auch alle ehemalige Kolonien von England sind. Sie nennen sich auch selber gerne so.
Diese Typ von Mensch zeigt gerne, wie hart er ist und dass er nie friert. Er spielt hartes Rugby und isst kalte Dosenspaghetti auf Toast. Ausserdem hat er einen verdammt seltsamen Akzent, den man als Europäer nur mit viel Übung versteht. So wie Phil, unser Exflatie (ehem. Mitbewohner). Der kommt aus Neuseeland und rauschte vorhin in der City an mir vorbei. Ich grüsste ihn und er schrie nur: "heymäwoajaduä!" Ich musste ein wenig nachdenken bis ich dann doch noch erriet, was er mir mitteilen wollte.
"Hey man, how you are doing?"
Ich wollte grad noch antworten:"Is kalt, wa?" aber er war schon weg.

Fakten, Fakten, Fakten


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