Mittwoch, 24. Dezember 2008

Die 10 nervigsten Hits 2008

  • U-Bahnfahren kann stressen. Die schlimmsten Sachen, die einem passieren können sind, verwahrloste Menschen, die einen anschnorren oder sich genau Dich als Sitznachbar auswählen,
  • dönneressende Menschen oder Raucher, die noch schnell reinspringen und ihren letzten Zug noch mit dir teilen und ein Phänomen der Neuzeit:
  • Handymusikhörende, junge Menschen, die Dich an ihrer "Musik" teilhaben lassen.
Die gibts übrigens auch im Bus. Und an der Bushaltestelle und und und...
Eher unfreiwillig lernt man hier die neusten Hits der Schulhöfe kennen. Weil ich so nett bin, hab ich hier mal die 10 nervigsten Hits des Jahres zusammengestellt. Natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Die wirklich, wirklich schlechten Hits vergisst man ja gottseidank wieder oder lernt sie nicht näher kennen. Aber folgende 10 Smasher haben mich des öfteren überlegen lassen, ob ich aussteigen und die nächste Bahn nehmen sollte. Obwohl, einige hab ich direkt lieb gewonnen. Das ist wohl so wie wenn alte Menschen über ihre Krankheiten reden wie alte Weggefährten, die man nicht mehr los wird. Oder so ähnlich.

No 1.
Out here grindin von DJ Khaled
Dieser arabischstämmige US-Amerikaner zieht Pyjama-ähnliche Joggingkleidung an und verhält sich auch sonst wie ein billiger rumänischer Autoschieber Gebrauchtwagenverkäufer. In allen, und damit meine ich ALLEN Songs, schreit er in den ersten Takten: DJ Khaled - We the Best - We do it for the streets und dann noch stay hood stay real... der ganze Käse eben. Getoppt wird dieser Song noch von Nervbacke Akon, der in einer bald folgenden Serie Die 100 nervigsten Songs des Jahrtausends vertreten sein wird.
Unvergessen auch das Video, in dem Herr Khaled einem stark irritiert wirkenden und peinlich berührten Kanye West, seine Hitsingle vorspielt und vor ihm rumhampelt wie ein billiger rumänischer Autoschieber Gebrauchtwagenverkäufer.


No 2.
A Milli von Lil' Wayne
Über Lil' Wayne, über den ich dieses Jahr schon mal hier schrieb, müssen nicht mehr viel Worte verloren werden. Der selbsternannte Best Rapper Alive brachte 2008 mal eben ein Album und geschätzte 10 Mixtapes raus. Dass da nicht nur Perlen zu finden sind, versteht sich von selbst. Aber dieser Hit, von dem es übrigens von jedem Rapper mit oder ohne Namen inzwischen einen Remix gibt, ist schon eigenartig. Erscheint er erst so massenuntauglich wie nur etwas, frisst er sich erst in die Gehörgänge und dann direkt ins Gehirn und zerstört dieses dann langsam. Fand ich erst schlecht, dann gut, dann grausam.



No.3
So what von Pink
Diese freche und ach so wilde Nervnudel ist Bürokaufmann- und Bankangestelltenpunk. Selbst von Toten Hosen Fans belächtelt. Trotzdem denkt sie, sie kann dieses extrem geposte Image ganz Amerika und dem Rest der Welt verkaufen. Ja, und das schafft sie auch. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Oder vielleicht doch. Wo steckte Anastacia eigentlich 2008 ?



No. 4
All summer long von Kid Rock
Man nehme einen uralten Gassenhauer aus den 70ern, macht ein bisschen Plastikschlagzeug drunter, schreibt ein paar nichtssagende Zeilen, nimmt einen Volldepp aus den Südstaaten, hängt diesem ein paar Plastikketten um und lässt noch ein paar leichtbekleidete Damen im Video tanzen. Ach ja, und natürlich muss man dem Lied noch einen anderen Namen geben. Die Welt ist so einfach. Leider...



No. 5
Freiheit von Curse
So, der erste Deutsche. Einen beachtlichen fünften Platz für Curse mit Freiheit. Pathetisch mit Worthülsen um sich zu werfen und angestrengt in die Kamera zu schauen ist das eine. Aber doch nicht Westernhagen samplen. Ich dachte, man hätte aus seinen Fehlern gelernt. Nein. Dass Herr Westernhagen dann auch noch ein bisschen im Video mithampeln muss, versteht sich von selbst. Dass Herr Curse auch mit Silbermond Musik macht, ist dann nicht mehr so schwer zu verstehen. Was macht eigentlich Hartmut Engler?


Leider denkt seine Plattenfirma, dass es blöd ist wenn man hier das Originalvideo dieses Künstlers verbreitet, womit sie genau genommen Recht hat.

No 6.
Womanizer von Britney Spears
Wie man mit so einem Lied so ein Comeback starten kann, wird mir für immer rätselhaft bleiben. Aber der Erfolg gibt ihr Recht. Hahaha Da ich ja schon mal hier über dieses Stück geschrieben habe, bleibt mir nur noch, darauf hinzuweisen, dass Lily Allen in ihrer langweiligen Art diesen Song gecovert hat und es auch nicht schaffte, ihn in irgendeiner Weise zu verbessern. Wie schon Eddie van Halen sagte:"Scheisse kann man nicht polieren." Weise gesprochen.



No 7.
Arab Money von Busta Rhymes(feat. Ron Browz)
Als ich in einem Podcast dieses Lied zum ersten Mal hörte, musste ich wirklich lachen. Dieses haliduliliwasweissich ist lustig und verdammt nervig. Dass auch der gute Herr Rhymes das lustig findet, kann man im Video dazu sehen. Dass dieses Lied auch ein paar negative Schlagzeilen machte, hat vielleicht nicht jeder mitbekommen. Es gab massenweise Proteste gläubiger Muslime, die in diesem Lied ein Verunglimpfung ihrer Religion sahen. Vielleicht hätte es sie gar nicht so gestört wenn es nicht so nervig wäre. Man weiss es nicht. Inshalla!



No 8.
The Unforgiven von Stefanie Heinzmann
Wer? Heinzmann? Falsch verbunden? Nein. Alles Richtig. Bitte! Gebt der Frau einen Künstlernamen oder ist das in der Schweiz nicht möglich? Ich muss immer an Ketchup denken wenn ich Heinzmann höre. Wie auch immer. Dass man ein Lied so zerstören kann war mir bislang nicht klar. Es ist so nervig, dass man es problemlos in die Folter-Playlist von Guantanamo einschmuggeln könnte und keiner würde es merken. Eindeutig ein Fall für Amnesty International.



No 9.
Apologize von Timbaland und One Republic
Das schlimme an Timbaland ist ja, dass er einst mit Missy Elliot die Überbeats produzierte und dann wahrscheinlich geblendet von Geld und Ruhm zum langweiligen Popproduzenten wurde. Konnte man das anfangs, als er plötzlich Nelly Furtado zerstörte, noch verdrängen, verspürte er anscheinend dieses Jahr den Drang, die Menschheit nerven zu wollen. Hat er geschafft. Dieses Lied funktioniert ein bisschen wie eine böse Grippe. Es macht sehr, sehr müde und hält den Kranken dann doch grausam die ganze Nacht wach. Vielleicht so ein bisschen wie Tyler Durdon in Fightclub. Oder wie wenn man im Sumpf versinkt aber man grad noch die Nase rausstrecken kann. Ein langsamer Tod. Ich weiss, es ist nur ein Lied.




No 10.
Got Money von Lil Wayne & T-Pain
Was? Schon wieder der Lil' Wayne? Diesmal mit dem neuen Akon. Dieser heisst jetzt aber T-Pain, hat einen Zylinder, sieht aus wie durchgehend auf Speed und allen anderen Drogen dieser Welt und singt ausschliesslich mit dem Effekt des Jahres. Autotune. Mit diesem Autotune wird die Stimme so moduliert, dass endlich auch die Rapper singen können. Hört sich dann zwar wie Roboterhund an aber den Menschen scheint es zu gefallen. Für 2009 wünsche ich mir ein Autotune-Verbot, sonst... Ja was sonst?




So, das waren die 10 nervigsten Hits des Jahres 2008. Natürlich: No offense! Wenn irgend jemand noch eine Ergänzung haben sollte oder sich irgendwie auf den Schlips getreten fühlt, dann ab damit in die Kommentare. Das gilt natürlich nicht für die Künstler, da der Rechtsweg ausgeschlossen ist aber das kennt man ja vom ZDF und von Kreuzworträtselheften.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

So gesehen könnte man denken, dass es ein wirklich schreckliches Jahr war. Aber dumme und vor allem nervige Musik kommt ja jedes Jahr raus. Komisch, dass man selbst ohne Radio zu hören von einigen Liedern verfolgt wird. Ich habe grade mit schrecken einiges wieder erkannt. Das wird wieder ein Ohrwurm-Mix heute Abend... Ich weiß jetzt übrigens, warum Autotune wieder so in ist. Es passt einfach gut zum Handy, da ist eh alles schon verzerrt. Deswegen sind die Autotune-hits auch besonders große Handy-Kracher!

prosiris hat gesagt…

An der Theorie, dass das Mobiltelefon am Autotuneerfolg schuld ist,könnte was dran sein.

Anonym hat gesagt…

Oh, Curse hatte ich schon wieder total verdrängt. Klar, das ist richtig grausig.