Mittwoch, 10. Dezember 2008

heymäwoajaduä!

London ist manchmal ganz schön komisch. Draussen ist es bitterkalt und Suse und ich vermeiden es, raus zu gehen. Und wenn doch, dann nur in unseren Hightech-Outdoor-Jacken, so dass bestimmt alle Engländer sich zuraunen:"Da schau mal! Die verweichlichten Deutschen! Ha!"
Verweichlicht ist man nämlich nicht in England. Denn man sieht immer noch reichlich Menschen in kurzen Hosen oder T-Shirts draussen rumspazieren. Und das sogar, wenn sie nicht besoffen sind. Sie machen das, um zu zeigen, dass sie harte Brocken sind und keine Weicheier wie wir. Suse hat mir erzählt, dass sie in Neuseeland im Winter auch gerne in FlipFlops einkaufen gehen. Das ist so eine Eigenart aller Antipodians. Antiwas? Ja, Antipodians. Das kommt aus dem Griechischen und heisst Gegenfüssler. Genau, Anti = gegen und podos = der Fuss. Gemeint sind damit Neuseeländer, Australier und Südafrikaner, die ja auf der anderen Seite der Welt stehen und auch alle ehemalige Kolonien von England sind. Sie nennen sich auch selber gerne so.
Diese Typ von Mensch zeigt gerne, wie hart er ist und dass er nie friert. Er spielt hartes Rugby und isst kalte Dosenspaghetti auf Toast. Ausserdem hat er einen verdammt seltsamen Akzent, den man als Europäer nur mit viel Übung versteht. So wie Phil, unser Exflatie (ehem. Mitbewohner). Der kommt aus Neuseeland und rauschte vorhin in der City an mir vorbei. Ich grüsste ihn und er schrie nur: "heymäwoajaduä!" Ich musste ein wenig nachdenken bis ich dann doch noch erriet, was er mir mitteilen wollte.
"Hey man, how you are doing?"
Ich wollte grad noch antworten:"Is kalt, wa?" aber er war schon weg.

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