Sonntag, 18. Januar 2009

Radio

Ich höre kein Radio. Entweder finde ich es langweilig aber meistens geht es mir auf die Nerven. Wenn ich ehrlich bin war ich auch nie Radiohörer. Ich bin eben nicht in der AguileraPhilCollinsU2ShakiraErosRamazottiSilbermondWirsindHeldenTinaTurnerChristinaStürmer-Zielgruppe aber viele kennen das. Der ganze iPod ist voll mit Musik aber es ist nichts dabei, was man grade hören will. Dann wünscht man sich ein Radio mit Musik, die man hören kann und die nicht nur als Überleitung bis zum nächsten bescheuerten Radiomoderatorenteam ist, das die ganze Zeit angestrengt ist, dümmliche Witze zu sporten.
Während des Diploms haben N. und ich im Arbeitsraum Last.fm gepumpt. Last.fm funktioniert nach der Amazon-Methode: Menschen, die diese Musik hörten, hörten auch... Es gibt hier zwar auch Sender aber eigentlich funktioniert das so, dass man sich ein Genre aussucht oder einen Interpreten und Last.fm spielt dann Musik im selben Stil. Ich gebe z.B. Cat Power ein und danach kommt dann Ryan Adams und dann Wilco und dann....
Also eine intelligente Radiomaschine, die sogar lernen kann, welche Art von Musik man hört und dazu passende Musik per Zufallsgenerator rausfischt. Erschien mir am Anfang als die Befreiung. Nur noch die Musik, die ich mag und das noch ohne Werbung und ohne Moderatoren und Staumelder.
Nach einiger Zeit störte mich aber immer mehr, dass immer Musik kam, die direkt auf mich zugeschnitten ist und das überraschende eines eigentlichen Radios nicht mehr existierte. Was fehlte war ein Moderator. Also ein richtiger Moderator, der Ahnung von Musik hat, selber die Musik zusammenstellt und nicht dauernd unlustige Witze macht. Also ein Radio, bei dem es um Musik geht. Nicht mehr das beste der 70er, 80er, 90er und das schechteste von Heute. Keine Mainstreammucke.
Diese ganze Geschichte erzähle ich weil ich vor kurzem die Bob Dylan Radio Show, von der ich schon ein paar Mal hörte aber mich nie weiter drum gekümmert habe, im Netz gefunden habe. Super. Der Name dieser Radio Show ist Theme Time Radio Hour und wird gehostet von eben Bob Dylan, der ein unglaublicher Kenner amerikanischer Musik ist. Mit seiner Musik konnte ich zwar nie was anfangen aber als Moderator ist er ganz grosse Klasse. Jede Folge hat ein Thema, wie z.B. Drink, Weather oder Baseball und um diese Themen herum werden dann Songs präsentiert, Anekdoten zum Besten gegeben und Gäste gibt es auch.
Soweit ich das bis jetzt beurteilen kann, dreht es sich vor allem um ältere amerikanische Musikgeschichte, viel Blues, Jazz und Country aber auch Hip Hop und Rockmusick. Jede Folge dauert eine Stunde und es gibt bereits 3 Staffeln. Die erste Staffel hat 50, die zweite 25 Folgen und die dritte läuft meines Wissens noch. Also genug für die nächsten Jahre. Ich hab die ganzen Folgen natürlich gekauft, is klar ABER ich habe zufällig einen Link entdeckt, wo man sich das anderweitig besorgen könnte. Jetzt bin ich glücklich.


Bob Dylan macht sein Aussehen mit seiner Stimme wett.

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